Sonntag, 29. September 2013

Der erste Monat

Vor genau einem Monat, am 29.08.2013 saß ich im Flugzeug, voll Vorfreude aber auch voll Zweifel und Angst und jetzt ist der erste Monat vorbei, ein Zehntel meiner Zeit in Frankreich. Unfassbar. Die Zeit ist so schnell vergangen. Und ich habe so viel erlebt, so viel gelernt, gelacht, geweint. Ja, jetzt nach einem Monat kann man die Sache schon ein bisschen besser realisieren. Französisch spreche ich natürlich immer noch nicht perfekt aber im Grunde kann ich fast alles ausdrücken, was ich sagen möchte. Und ich verstehe auch den Hauptteil, wenn man langsam und deutlich mit mir spricht. In der Schule ist es natürlich etwas schwerer mit den ganzen Fachbegriffen, aber ich gebe mein Bestes. Die Lehrer haben auch relativ viel Verständnis und meine Freunde glücklicherweise auch. Also schlage ich mich ganz gut durch. Und ich habe es auch schon geschafft 2 der 5 wichtigsten Regeln im Auslandsjahr zu brechen:

no Drugs
no Drinking    
--> Ein Schluck Champagner oder Wein wird ja wohl erlaubt sein, oder? ;) Aber keine Sorge, richtig betrunken war ich wirklich noch nicht. Mit einem Schluck meine ich auch wirklich nur einen kleinen Schluck.
no Dating
no Driving
--> Uns wurde beim Wochenende in Paris richtig eingebläut, dass wir kein elektrisches Fahrzeug fahren dürfen, und sei es auch nur Autoscooter. Tja, ich bin letztens Rasenmähertraktor gefahren. Es war einfach genial =D
no Travelling

Aber das sind alles nur kleine Verstöße, die eh niemanden interessieren. Letztendlich bin ich auch hier um Spaß zu haben und den habe ich. =D

Montag, 16. September 2013

Ein wunderbares Wochenende

Heute kann ich euch endlich von meinem Wahnsinns-Wochenende berichten. Im Grunde fing es relativ normal an: Ich musste zur Schule. Auf dem Weg zu meinem Raum musste ich auf einmal schrecklich Husten. Allen Anderen um mich herum ging es aber genauso. Im ganzen Flur hörte man es Husten. Unsere Lehrerin erklärte uns dann, dass ein Schüler irgendein Gas in die Flure geleitet hatte und dass wir aber ganz normal weitermachen. Der Unterricht (Kunst übrigens)  war dann auch relativ normal, wenn auch oft durch Husten unterbrochen. Von der Schule aus fuhr ich dann mit meiner Gastmutter zum Reiterhof auf dem anlässlich eines Geburtstags gegrillt wurde. Mein kleinerer Gastbruder (der dort reitet) und mein Gastvater (der auch manchmal dort reitet)  waren schon da. Nach dem Mittagessen ging es kurz nach Hause, damit wir uns schick machen konnten und dann los zur Hochzeit von irgendwelchen Verwandten meiner Gastmutter. Es war das 1. Mal, dass ich auf einer Hochzeit war (Ich war zwar schon bei der Hochzeit meiner Eltern aber da war ich erst wenige Monate alt.) und es war einfach fantastisch! Es gab seltene und typisch französische Speisen, schöne Bräuche und natürlich ein wunderschönes Brautpaar. Sogar eine Tischplatzierung hing an der Wand und ich habe mich riesig gefreut als ich meinen Namen auf der Liste des Jugendlichentisches gefunden hatte. Die Hochzeitstorte gab es erst nach dem wirklich guten 4-Gänge Menü. Ich glaube ich habe noch nie so viele seltene und teure Dinge gegessen (auch wenn mir manches nicht ganz so gut geschmeckt hat wie z.B. die Wachtelbrust). Zwischen den Gängen wurde viel getanzt, hauptsächlich zu Gute-Laune-Musik und es gab eine wunderschöne und lustige Video und Dia-Show. Leider war ich (wie sooft) sehr müde an diesem Abend/ in dieser Nacht und deshalb froh, als wir dann kurz vor 3 Uhr morgens (endlich) aufgebrochen sind. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich mein kleiner Gastbruder manchmal ganzschön nervt aber als er in dieser Nacht im Auto an meiner Schulter eingeschlafen ist war alles vergessen. Er ist so süß wenn er schläft.
Am Sonntag sind wir dann erst spät aufgestanden. Während mein Gastvater meinen kleineren Gastbruder zu einem Reitturnier begleitete, besichtigte ich zusammen mit meiner Gastmutter und meinem größeren Gastbruder am Nachmittag ein wunderschönes Schloss (château). Danach hat mich mein Gastvater zu einem Flug in einem kleinen Motorflugzeug mitgenommen. Er fliegt hobbymäßig. Ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Angst und war total aufgeregt, da es mein erster Flug in so einem kleinen Flugzeug war. Aber es war wunderschön, besonders als ich unser Dorf von oben sehen konnte. Zwischendurch durfte ich das Flugzeug sogar selbst steuern. Das war einfach Wahnsinn! Am Ende unseres Fluges ging die Sonne unter. Das war einer dieser unbeschreiblich schönen Momente für mich. Die Zeit da oben verging natürlich wie im Flug und ich war traurig, als wir wieder landen mussten. Da wir wieder einmal spät nach Hause kamen gab es zum Abendbrot ausnahmsweise etwas von McDonalds. Übrigens das 1. Mal, dass ich am „Drive Inn“-Schalter war.
Ich merke grade wie viele „Zum-ersten-Mal-Momente“ ich hier habe während ich vor einigen Wochen viel zu viele „Das-letzte-Mal-Momente“ hatte. Am Endes des Wochenendes fragte mich meine Gastfamilie: „Ça t’as plaît?“ (Hat es dir gefallen?).Und ich habe nur „Oui, merci beaucoup.“ gesagt. Obwohl gefallen gar kein Ausdruck ist. Ich habe dieses Wochenende geliebt. Es war einfach perfekt.

Jeder Jugendliche hat Smarties mit den Namen der Eheleute bekommen.
 
Château Vaux-le-vicomte
 

Welch ein Ausblick. Der schönste Garten der Gegend.
 
Das Flugzeug und ich
 
Sonnenuntergang

Sonntag, 8. September 2013

Die 1. Woche in Frankreich

Meine erste Woche hier ist vorbei und ich kann es kaum glauben. Einerseits verging die Zeit (grade im Rückblick) sehr schnell aber andererseits fühlt es sich an, als ob ich schon viel länger hier wäre. Gestern und heute hatte ich dieses typische lange französische Essen. Am Samstag waren wir bei meinen Gastgroßeltern und haben gegessen, gegessen und gegessen. Wir saßen über 3 Stunden am Tisch. Für mich war das ziemlich anstrengend, nicht nur wegen dem ganzen Essen. Natürlich wurde auch viel geredet. Schnell und durcheinander. Ich konnte dem leider nicht immer folgen. Trotzdem war es ein sehr schöner Nachmittag. Heute hatte ich das Gleiche nochmal bei anderen Verwandten. Langsam merke ich, wie ermüdend es ist, die ganze Zeit eine Fremdsprache zu hören und zu sprechen. Aber im Grunde hat mir meine erste Woche hier sehr gut gefallen. Es gibt zwar immer ein paar Punkte die einem nicht so gefallen aber die gibt es ja immer.

Donnerstag, 5. September 2013

französischer Unterricht

Heute war mein zweiter richtiger Schultag. Gestern hattern wir frei. Und es ist echt hart. Also der Stoff, den wir durchnehmen ist sehr einfach. In Mathe haben wir geometrische Formen, in Geografie Maßstäbe und in Englisch sowas wie "Wo wohnst du? Was willst du mal werden? Hast du Geschwister? Was machen die?", also über sich selbst reden. Das hatte ich alles in der Grundschule. Ich meine es kann doch nicht sein, dass die französischen Schüler jeden Tag bis abends in der Schule sitzen, teilweise (wie ich) sogar Samstags Unterricht haben und trotzdem so wenig können. In Englisch hat die Lehrerin irgendwann nur noch Französisch gesprochen, weil die Anderen nichts verstanden haben. Und das in der Seconde (10. Klasse). Für mich ist es natürlich trotzdem sehr schwer, weil ich ja nichtmal die Lehrer richtig verstehe. Ich finde das französische Schulsystem auch ganzschön hart. Ich meine, ich bin heute um 19 Uhr nach Hause gekommen und hatte auch noch Hausaufgaben. Ich hoffe, dass ich bald mehr verstehe. Dann wird der Unterricht wirklich leicht. Ich finde es auch ein bisschen komisch, dass die Lehrer generell überziehen und wenn es klingelt alle zu ihrem Raum laufen. Meistens fängt der Unterricht deswegen 10 Minuten später an, anders als in Deutschland, wo jeder in seinem Raum sein muss, wenn es klingelt. Ich dachte auch, dass die Schule klein sein wird, da ja nur 3 Jahrgänge da zur Schule gehen, aber nein ich habe 11 (!!!) Parallelklassen. Die Schule ist also größer als meine in Deutschland, auf die 8 Jahrgänge gehen. Morgen habe ich meine erste Deutschstunde. Ich bin mal gespannt, was sie da so machen.

Die Eingangshalle meiner Schule
 und auch der Ort, an dem man in Freistunden abhängt

Dienstag, 3. September 2013

Schule

Heute war mein 1. Schultag in Frankreich. Ich bin in  der Seconde (das entspricht der 10. Klasse in Deutschland). Die Anderen sind also 1 Jahr jünger als ich. Aber das Gute ist, dass die Seconde das 1. Jahr am Lycée ist, d.h. alle anderen sind auch neu und das Niveau ist nicht so hoch. Jetzt kenne ich schon ein Mädchen, das bei mir in der Nähe wohnt. Unsere Eltern sind auch befreundet, d.h. ich kann mir ihre Aufzeichnungen kopieren. Außerdem habe ich Mélanie kennengelernt. Sie hat sich nach der 1. Pause neben mich gesetzt, obwohl sie vorher neben einem anderen Mädchen saß. Sie ist trés chouette (sehr nett) und hat mir ein paar Sachen mit einfacheren Worten erklärt. Ich werde ihr dann in Deutsch helfen =) Also alles in allem war das ein sehr schöner 1. Schultag.



Ein Heft mit Infos über die Schule, Stundenplan,
Zettel, die man ausfüllt wenn man krank war ect.
meine Bücher



Die Hefte hier sind irgendwie eine Mischung aus liniert und kariert.

Die Essenskarte =D

Montag, 2. September 2013

Meine neue Familie

Gestern war ein so wundervoller Tag. Ich habe am Nachmittag meine neue Familie kennengelernt. Das sind:
meine Gastmutter: Sylvie
mein Gastvater: Franck
mein Gastbruder: Lucas (15)
mein Gastbruder: Thomas (12)
Zuerst herschte natürlich allgemeine Schüchternheit und Stille im Auto. Meine Gasteltern nehmen das erste Mal jemanden auf, deswegen waren sie auch aufgeregt. Man merkt auch, dass sie alles nach "Lehrbuch" machen, was aber eigentlich ganz süß ist. Sie hatten den Nachmittag voll durchgeplant. So kam zwar keine Langeweile oder Heimweh auf, aber ich war so geschafft am Abend. Eine kleine Übersicht, was wir gemacht haben: eine Tour durch den Ort, ein Fahrrad repariert, Tischtennis gespielt, mit den Gastbrüdern eine Fahrradtour gemacht, ewig auf dem riesigen Trampolin gesprungen (ein Kindheitstraum von mir), Abendbrot gegessen und zum Schluss Wii gezockt. Meine Aufgaben sind: den Tisch decken und abräumen, etwas im Garten zu machen und natürlich mein Zimmer sauber zu halten. Ich bin so froh, dass ich meine Wäsche nicht waschen brauche, denn die Waschmaschine hier kommt mir so anders vor, als unsere und so bleibt mir ein Haufen Arbeit erspart. Jetzt bin ich gespannt was der heutige Tag bringen wird.