Montag, 30. Dezember 2013

Weihnachten & Skiurlaub

Sicher fragt ihr euch, wie ich die Adventszeit und besonders Weihnachten erlebt habe. Also erstmal muss ich sagen, dass meine Gastfamilie weder religiös noch besonders traditionsreich ist. Aber dank meiner Gastmutter und meinen Großeltern hatte ich sogar 2 Adventskalender. Plätzchen bäckt meine Gastfamilie normalerweise nicht in der Adventszeit. Aber diesen Brauch habe ich gleich mal eingeführt und Butterplätzchen und Vanillekipferl mit Rezepten von zuhause gebacken. Die sind auch sehr gut angekommen. So gut, dass ich sie, als wir viele Gäste hatten gleich nochmal backen sollte/durfte.

 
Außer 2 Lichterketten und einem falsch zusammengesteckten Weihnachtsbaum hatten wir keine Weihnachtsdeko. Was aber zum Teil daran lag, dass wir Weihnachten gar nicht da waren. Wir haben die Woche um Weihnachten ich Ischgl, Tirol (Österreich) verbracht. Meine Gastfamilie fährt jedes Jahr in Frankreich in den Skiurlaub und wollte dieses Jahr die Chance nutzen, eine Übersetzerin zu haben, um nach Österreich zu fahren. Das hat auch ganz gut geklappt, auch wenn es manchmal schwer war, für 4 Leute die Speisekarte zu übersetzen, wobei jeder etwas anderes will und nebenbei noch für sich selbst was zu finden. Aber die Leute waren immer ganz begeistert, wie ich die Übersetzerin gespielt habe. Meistens hat es ein bisschen gedauert, bis sie gemerkt haben, dass ich fließend deutsch spreche, meine Gastfamilie aber kein Wort. Das Skifahren war natürlich das Beste. Hier war meine Gastfamilie mir natürlich eindeutig überlegen. Ich war zuvor erst 1 Mal Ski gefahren und das war auch schon 5 Jahre her. Aber ich hatte den Dreh ziemlich schnell wieder raus und bin die Pisten und den Snowpark (der war einfach mega!) runtergekurvt. Natürlich nicht, ohne öfters mal hinzufallen, aber das gehört ja dazu.

Freitag, 20. Dezember 2013

Neue Gastfamilie gefunden

Mein letzter Eintrag ist jetzt auch schon wieder 1 Monat her. Mittlerweile ist viel passiert. Ich habe meine beiden Eventuell-Zukünftigen-Gastfamilien besucht und mich letztendlich für eine entschieden, zu der ich Ende Januar ziehen werde. Ab dann werde ich also zusammen mit den Gasteltern, 2 Gastschwestern (davon eine nur 3 Tage jünger als ich!) und einem Gastbruder in meinem Schulort, Mennecy leben. Ich sehe den Wechsel mit gemischten Gefühlen. Einerseits negativ, da ich mich bei meiner jetzigen Gastfamilie richtig gut eingelebt habe und es einfach passt, was nicht wirklich selbstverständlich ist. Ich kenne ihre Gewohnheiten, weiß, wo was ist, kann mir zu Essen und zu Trinken nehmen, ohne zu fragen usw. Es hat sich einfach eine Routine und Vertrautheit eingestellt. Ich fühle mich sicher, fühle mich zuhause.
Andererseits bietet der Wechsel auch eine Chance für mich. Klar muss ich wieder von 0 anfangen, wobei das auch nicht wirklich stimmt, da ich ja an meiner alten Schule bleibe und mein Französisch auch schon wesentlich besser ist, als am Anfang. Dieser Wechsel ermöglicht mir nochmal alles aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen, meinen Horizont zu erweitern. Und sogar räumlich gesehen bin ich in Mennecy besser dran. Ich bin nicht mehr auf den Schulbus angewiesen und kann auch mal allein zum Supermarkt gehen oder die RER direkt nach Paris nehmen.

Mittwoch, 13. November 2013

Reitunterricht

Ja, ich bin das 1. Mal in meinem Leben geritten. Da mein kleiner Gastbruder ja reitet, musste ich das auch mal ausprobieren. Natürlich habe ich wie so ziemlich jedes Kind schon mal auf einem Pony gesessen aber so richtig geritten mit den Zügeln in der Hand bin ich noch nicht. In den Reitsachen meines Gastvaters bin ich also am Samstag auf "Redoutte" eine wunderschöne braune Stute geritten. Ich bin sogar bis zum Trab gekommen. Die Anderen waren total begeistert, da man das sonst erst in der 3. Reitstunde macht. Mein kleiner Gastbruder durfte sich auch sportlich betätigen und beim Trab neben mir herrennen um die Zügel zu halten, die schwer zu führen sind, wenn man immer wieder aufsteht und sich dann setzt. Das nennt sich "leichter Trab" und macht echt Spaß. Mein Gastvater hat sogar ein Video davon gemacht.



Mon anniversaire

Mein Geburtstag war dieses Jahr ein Mittwoch (Ich wurde übrigens auch an einem Mittwoch geboren.). Trotzdem hatte ich, wie an jedem Mittwoch hier in Frankreich frei. Also hieß es erstmal ausschlafen. Am Vormittag war der Rest der Familie auf Arbeit oder in der Schule. Ich hatte schon vorher meine Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits gebeten, zu meinem deutschen zuhause zu kommen, um von da aus mit mir zu Skypen. Mit meinen Großeltern mütterlicherseits konnte ich damit das 1. Mal seitdem ich hier in Frankreich bin skypen. Danach war ich ein bisschen draußen und habe die Sonne auf meiner Haut genossen. Dann war es auch schon Mittag, mein Gastvater kam nachhause und hat mir nicht gratuliert, was ich leicht komisch fand. Es war sowieso ganz anders, als in Deutschland. Normalerweise liegen meine Geschenke schon morgens auf dem Wohnzimmertisch und alle umarmen und beglückwünschen mich. Diesmal hatte ich bis zum Nachmittag noch nicht einen Menschen hier in Frankreich etwas wie "Herzlichen Glückwunsch" sagen hören oder gar irgendwelche Geschenke bekommen. Die Pakete meiner richtigen Familie waren noch nicht angekommen. Glücklicherweise hatte ich meine Freunde eingeladen, von denen aber nicht alle kommen konnten (ihre Eltern konnten sie nicht fahren). Sie haben mich aber trotzdem beglückwünscht, mir etwas geschenkt und mich zu sich nach Hause eingeladen. Die erste meiner Freunde die kamen war Mélanie. Sie wurde von meiner Gastmutter mitgenommen (Sie arbeitet in Mélanies Wohnort). Deswegen war sie schon mittags da. Die anderen kamen dann gegen 14 Uhr, darunter auch meine eventuelle zukünftige Gastschwester, die aber leider nur 1 Stunde bleiben konnte. Wir haben Wii gespielt und die Torte gegessen, die ich am Vortag gemacht hatte (und für die ich sehr gelobt wurde *stolz* =D ). Dann waren wir noch auf dem Trampolin, haben eine Youtube-Karaoke veranstaltet (sowohl mit schönen, als auch mit leicht dämlichen aber unglaublich lustigen Liedern ^^) und einfach nur die ganze Zeit gelacht. Mir tat schon alles weh vor Lachen, aber es war einfach zu schön, perfekt sozusagen. Meine Freunde hatten mir sogar Geschenke mitgebracht: Eiffelturmkette und Eiffelturmohrhänger, ein Paar Ohrstecker mit wunderschönen Steinen drin, ein Portemonnaie auf dem steht: "Je suis und vraie Parisienne" (dt: Ich bin eine richtige Pariserin) und natürlich den selbstgemalten Manga von Carla und das Bunststiftbild von meiner eventuellen zukünftigen kleinen Gastschwester (die kleine Schwester, von dem Mädchen, dass ich eingeladen hatte) nicht zu vergessen. Sogar die Pakete meiner Familie kamen an diesem Tag noch an, sodass ich sie zusammen mit denen meiner Freundinnen öffnen konnte. Als meine Freunde gehen mussten, waren wir alle ein traurig. Die Zeit war mal wieder viel zu schnell vergangen.
Beim Abendessen mit meiner Gastfamilie bekam ich dann doch noch ein Parfum geschenkt, worüber ich mich sehr freute. Am Ende des Tages hatte ich dann sogar noch Zeit, mit meinen Eltern zu skypen.

Ihr fragt euch vielleicht, warum dieser Post so spät kommt (ich hatte schon am 06. November Geburtstag). Die Erklärung ist: ich war (und bin) krank. Das volle Programm: Fieber, Halsschmerzen, Husten, Appetitlosigkeit und einfach Schwäche. In Deutschland sind ein paar Tage krank sein ja noch echte Erholung, aber hier langweile ich mich einfach nur. Hinzukommt, dass man ins Grübeln kommt und sich einfach nur zum Kotzen fühlt. Die perfekten Vorraussetzungen für Heimweh also. Ich muss zugeben, ein bisschen habe ich meine Eltern und Großeltern, die sich um mich sorgen schon vermisst. Aber durch meine wunderbaren Freunde (sowohl in Deutschland, als auch in Frankreich!) haben mich mit ihren Facebook-Nachrichten und SMS total lieb wieder aufgeheitert und mich immer wieder zum Lachen gebracht. =)
Meine Torte (Kirsch-Schoko-Vanille)

 
meine Freundinnen und ich (nicht alle) (Ich bin nicht groß, sie sind klein!)

 


Ich war total glücklich an diesem Tag


 

Sieht man oder? =D



Mittwoch, 30. Oktober 2013

Ferien und Paris

Jetzt bin ich schon seit 2 Monaten hier, die Zeit vergeht immernoch wie im Flug und ich erlebe jeden Tag neue Dinge. In der letzten Woche haben meine ersten französischen Vacances (also Ferien) angefangen. Die ersten Tage verliefen ruhig. Doch ab Mittwoch wurde es wieder spannend. Ich war von Mittwoch bis Samstag in einer anderen Gastfamilie, da meine Gasteltern mit einem anderen Ehepaar in Venedig waren. Dort hatte ich 2 jüngere Gastschwestern, was schon echt toll war. Eigentlich haben wir den Hauptteil der Zeit Gesellschaftsspiele und Wii gespielt aber so konnte ich mal so richtig die Seele baumeln lassen und war trotzdem nicht allein. Am Montag und Dienstag ging es dann zusammen mit 2 deutschen Freunden (Silvia und Jana, die auch von meiner Organisation sind) in die Stadt der Liebe. Uns war nämlich aufgefallen, dass wir, obwohl wir alle in der Nähe von Paris wohnen, noch nicht oft da waren. Also beschlossen wir kurzerhand ein bisschen Sightseeing zu machen. Montags haben wir das Louvre, das Centre Pompidou besucht und die Galeries Lafayette besucht. Ehrlich gesagt, war ich ein kleines bisschen entäuscht von der Mona Lisa. Sie ist wirklich klein und nicht sonderlich spektakulär. Gut war aber, dass es in allen Museen und beim Arc de Triomphe freien Eintritt hatten, da wir noch unter 18 sind. Am Dienstag wollten wir eigentlich das Musée d'Orsay besuchen, dass dann aber leider geschlossen hatte. Stattdessen sind wir durch die Straßen gebummelt, waren noch mal beim Eiffelturm und in einem wunderschönen Park. Am Nachmittag gings dann zur Sacre Coeur, die etwas außerhalb gelegen ist, aber einen wunderbaren Ausblick bietet. In der Kathedrale habe ich sogar eine Kerze für jemanden sehr wichtigen, der Anfang diesen Sommers von uns gegangen ist, angezündet. Am Place de Tertre (Montmatre) haben wir uns dann ein paar wunderschöne handgemalte Bilder von Paris gekauft. Ich habe sogar mit dem Verläufer verhandelt und damit den Preis gedrückt. Wir haben aber auch wirklich viel gekauft. Abends waren wir dann noch auf oben schon erwähntem Arc de Triomphe. Dort brauchten wir dann die Begleitung eines Erwachsenen, um hoch zu kommen. Also haben ich ein deutsches Touristenpaar angesprochen, dass gottseidank ausgesprochen nett war, und sich als unsere Eltern ausgegeben hat. So waren wir dann gerade noch rechtzeitig zum Ende des Sonnenuntergangs auf dem Arc de Triomphe und konnten den Champs-Élysées von oben bewundern.
Leider vergingen die Tage viel zu schnell und endeten jedes Mal mit dem Gerenne nach der Richtigen Metro und der RER. Das ist übrigens wirklich eine Katastrophe. Schlimmer als in Deutschland. Da werden einfach mal alle aus dem Zug rausgeschmissen, an gruseligen Bahnhöfen, weil nichts mehr läuft, Bahnhöfe, die ganz normal auf dem Plan stehen, werden ausgelassen, Gleise werden nach Lust und Laune geändert und manchmal fährt dann auch einfach gar nichts mehr.
Aber das alles konnte mir natürlich nicht die Freude an diesen beiden wunderschönen Tagen nehmen, die eindeutig zu den besten meines Lebens gehören.





Das Louvre

Der Innenhof des Louvres mit den Pyramiden


Ein Maler im Louvre


Die Mona-Lisa. Wie ihr seht, wirklich nicht sonderlich spektakulär.


afrikanische Kunst
Dum-Dum aus "Nachts im Museum"





Wie hell das Gold glänzt


Die Galeries Lafayettes

neben dem Musée d'Orsay

Der Park hinterm Louvre

Wir hatten wirklich wunderbares Wetter


Ein sehr natürliches Haus mitten im grauen Paris

La Tour Eiffel

Postkartenbild <3

Sacre Coeur

Sacre Coeur neben einem Regenbogen


L'Arc de Triomphe

Der Ausblick vom Arc de Triomphe


Oh Champs-Élysées
Gar nicht gefährlich oder so.

Die Bilder, die ich gekauft habe

Montag, 14. Oktober 2013

Disneyland und Fliegen

Ihr könnt es euch sicher schon denken, ich hatte mal wieder ein wahnsinnig aufregendes Wochenende. Am Samstag hatte ich diesmal keine Schule, stattdessen ging es zusammen mit den anderen Austauschschülern im Raum Paris (darunter 2 andere Deutsche) nach Disneyland. Ich wurde natürlich direkt wieder zum Kind, als ich Mickey, Daisy und Co gesehen habe und das Schloss erst... Das Beste waren für mich natürlich die Achterbahnen aber es wäre nur halb so schön gewesen, wären da nicht noch die 2 anderen Deutschen. Zusammen mit ihnen und einem Gastruder des einen Mädchens sind wir durch den Park gelaufen und haben nonstop Deutsch geredet. (Der arme Gastruder hat natürlich kaum was verstanden.) Ich glaube ich habe in meiner ganzen Zeit hier in Frankreich nicht so viel geredet, wie an diesem Tag. Es ist einfach wunderbar sich mit Leuten auszutauschen, die genau das gleiche durchmachen und erleben und endlich mal in einer Sprache zu reden, in der man alles ausdrücken kann. Dabei haben wir gemerkt, dass unser Deutschniveau doch schon stark gesunken ist. ^^ Die Hin- und Rückfahrt musste ich allein managen aber das war recht einfach durch die Vorbereitungen meines Gastvaters und meinen Berlinerfahrungen.
Am Sonntag ging es dann mit meinem Gastvater im Flugzeug zu Freunden der Familie, die an der Loire wohnen. Der Rest meiner Gastfamilie war schon am Samstag dorthin gefahren. Beim ersten Versuch mussten wir nach ca. 3/4 der Strecke wieder umkehren, weil die Wolken zu tief waren, sodass wir kaum etwas sehen konnten. Eine halbe Stunde später konnten wir aber glücklicherweise zum 2. Versuch ansetzen, da die Wolken sich weitesgehend verzogen hatten. Bei den Freunden haben wir dann Mittag gegessen (es war schon nach um 3 aber egal) und sind danach gleich wieder aufgebrochen. Eigentlich wollte mein kleiner Gastbruder beim Rückflug mitfliegen (und ich wäre dann mit im Auto zurückgefahren). Er wollte dann allerdings doch lieber ein bisschen länger dort bleiben und dadurch bekam ich die Chance auch auf dem Rückflug mitzufliegen. Und ich war so froh darüber, denn wir haben noch einige der berühmten Loireschlösser von oben sehen können. Es ist wirklich eine wundervolle Gegend. Am Abend war ich dann vollständig geplättet von diesem wirklich fantastischen Wochenende. Aber das war es auf jeden Fall wert. =D









Sonntag, 29. September 2013

Der erste Monat

Vor genau einem Monat, am 29.08.2013 saß ich im Flugzeug, voll Vorfreude aber auch voll Zweifel und Angst und jetzt ist der erste Monat vorbei, ein Zehntel meiner Zeit in Frankreich. Unfassbar. Die Zeit ist so schnell vergangen. Und ich habe so viel erlebt, so viel gelernt, gelacht, geweint. Ja, jetzt nach einem Monat kann man die Sache schon ein bisschen besser realisieren. Französisch spreche ich natürlich immer noch nicht perfekt aber im Grunde kann ich fast alles ausdrücken, was ich sagen möchte. Und ich verstehe auch den Hauptteil, wenn man langsam und deutlich mit mir spricht. In der Schule ist es natürlich etwas schwerer mit den ganzen Fachbegriffen, aber ich gebe mein Bestes. Die Lehrer haben auch relativ viel Verständnis und meine Freunde glücklicherweise auch. Also schlage ich mich ganz gut durch. Und ich habe es auch schon geschafft 2 der 5 wichtigsten Regeln im Auslandsjahr zu brechen:

no Drugs
no Drinking    
--> Ein Schluck Champagner oder Wein wird ja wohl erlaubt sein, oder? ;) Aber keine Sorge, richtig betrunken war ich wirklich noch nicht. Mit einem Schluck meine ich auch wirklich nur einen kleinen Schluck.
no Dating
no Driving
--> Uns wurde beim Wochenende in Paris richtig eingebläut, dass wir kein elektrisches Fahrzeug fahren dürfen, und sei es auch nur Autoscooter. Tja, ich bin letztens Rasenmähertraktor gefahren. Es war einfach genial =D
no Travelling

Aber das sind alles nur kleine Verstöße, die eh niemanden interessieren. Letztendlich bin ich auch hier um Spaß zu haben und den habe ich. =D

Montag, 16. September 2013

Ein wunderbares Wochenende

Heute kann ich euch endlich von meinem Wahnsinns-Wochenende berichten. Im Grunde fing es relativ normal an: Ich musste zur Schule. Auf dem Weg zu meinem Raum musste ich auf einmal schrecklich Husten. Allen Anderen um mich herum ging es aber genauso. Im ganzen Flur hörte man es Husten. Unsere Lehrerin erklärte uns dann, dass ein Schüler irgendein Gas in die Flure geleitet hatte und dass wir aber ganz normal weitermachen. Der Unterricht (Kunst übrigens)  war dann auch relativ normal, wenn auch oft durch Husten unterbrochen. Von der Schule aus fuhr ich dann mit meiner Gastmutter zum Reiterhof auf dem anlässlich eines Geburtstags gegrillt wurde. Mein kleinerer Gastbruder (der dort reitet) und mein Gastvater (der auch manchmal dort reitet)  waren schon da. Nach dem Mittagessen ging es kurz nach Hause, damit wir uns schick machen konnten und dann los zur Hochzeit von irgendwelchen Verwandten meiner Gastmutter. Es war das 1. Mal, dass ich auf einer Hochzeit war (Ich war zwar schon bei der Hochzeit meiner Eltern aber da war ich erst wenige Monate alt.) und es war einfach fantastisch! Es gab seltene und typisch französische Speisen, schöne Bräuche und natürlich ein wunderschönes Brautpaar. Sogar eine Tischplatzierung hing an der Wand und ich habe mich riesig gefreut als ich meinen Namen auf der Liste des Jugendlichentisches gefunden hatte. Die Hochzeitstorte gab es erst nach dem wirklich guten 4-Gänge Menü. Ich glaube ich habe noch nie so viele seltene und teure Dinge gegessen (auch wenn mir manches nicht ganz so gut geschmeckt hat wie z.B. die Wachtelbrust). Zwischen den Gängen wurde viel getanzt, hauptsächlich zu Gute-Laune-Musik und es gab eine wunderschöne und lustige Video und Dia-Show. Leider war ich (wie sooft) sehr müde an diesem Abend/ in dieser Nacht und deshalb froh, als wir dann kurz vor 3 Uhr morgens (endlich) aufgebrochen sind. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich mein kleiner Gastbruder manchmal ganzschön nervt aber als er in dieser Nacht im Auto an meiner Schulter eingeschlafen ist war alles vergessen. Er ist so süß wenn er schläft.
Am Sonntag sind wir dann erst spät aufgestanden. Während mein Gastvater meinen kleineren Gastbruder zu einem Reitturnier begleitete, besichtigte ich zusammen mit meiner Gastmutter und meinem größeren Gastbruder am Nachmittag ein wunderschönes Schloss (château). Danach hat mich mein Gastvater zu einem Flug in einem kleinen Motorflugzeug mitgenommen. Er fliegt hobbymäßig. Ich hatte ehrlich gesagt ein bisschen Angst und war total aufgeregt, da es mein erster Flug in so einem kleinen Flugzeug war. Aber es war wunderschön, besonders als ich unser Dorf von oben sehen konnte. Zwischendurch durfte ich das Flugzeug sogar selbst steuern. Das war einfach Wahnsinn! Am Ende unseres Fluges ging die Sonne unter. Das war einer dieser unbeschreiblich schönen Momente für mich. Die Zeit da oben verging natürlich wie im Flug und ich war traurig, als wir wieder landen mussten. Da wir wieder einmal spät nach Hause kamen gab es zum Abendbrot ausnahmsweise etwas von McDonalds. Übrigens das 1. Mal, dass ich am „Drive Inn“-Schalter war.
Ich merke grade wie viele „Zum-ersten-Mal-Momente“ ich hier habe während ich vor einigen Wochen viel zu viele „Das-letzte-Mal-Momente“ hatte. Am Endes des Wochenendes fragte mich meine Gastfamilie: „Ça t’as plaît?“ (Hat es dir gefallen?).Und ich habe nur „Oui, merci beaucoup.“ gesagt. Obwohl gefallen gar kein Ausdruck ist. Ich habe dieses Wochenende geliebt. Es war einfach perfekt.

Jeder Jugendliche hat Smarties mit den Namen der Eheleute bekommen.
 
Château Vaux-le-vicomte
 

Welch ein Ausblick. Der schönste Garten der Gegend.
 
Das Flugzeug und ich
 
Sonnenuntergang